„Stress lass nach“ – Anmerkungen zur Stress-Studie der Techniker Krankenkasse

Gepostet von am Okt 31, 2013 in Blog

  Für die Gesundheit zu sorgen ist nicht nur, aber auch eine ganz persönliche Verantwortung. Ja zu einem Präventionsgesetz mit Schwerpunkt seelisch-körperliches Wohlbefinden, aber auch Ja zum achtsamen Umgang mit eigenen Ressourcen. Die Forderung der Deutschen PsychotherapeutenVereinigung (DPtV) appelliert angesichts der neuesten Stress-Studie der TK zu Recht an die Politik, mehr für Prävention zu tun. Die drastische Zunahme psychischer Erkrankungen erfordert politischen und gesellschaftlichen Weitblick. Gesundheit ist ein persönliches wie wirtschaftliches Gut, für das es sich mehr als für alles andere lohnt vorzubeugen. „In den Brunnen gefallen“ bedeutet, wirksame und professionelle therapeutische Hilfe zu nutzen, um aus dem Brunnen der seelischen Krankheit wieder herauszukommen. Nicht minder wichtig ist jedoch, auf Basis persönlicher Gesundheitsressourcen die eigene Life-Balance zu stärken und zu schützen. Angesprochen sind sinnvollerweise mehrere Ebenen: Politische Rahmenbedingungen schaffen für ein gesundes Dasein durch Respekt vor dem Individuellen wie auch vor dem Gemeinwohl (Bildung und Erziehung, Arbeits- und Generationengerechtigkeit); daneben die Ebene der ergonomischen sozial-kommunikativen Arbeits- und Lebensbedingungen (Leistungs-/Anerkennungsstrukturen, Frei-/Ruheräume, Gemeindenähe) sowie die Ebene jedes Einzelnen: „Jeder ist seines Glückes Schmied“ ist ein Sprichwort mit einer tieferen Wahrheit – und zwar bezogen auf eine authentische, selbstverantwortliche und selbstfürsorgliche Gestaltung gesundheitsfördernder Work-Life-Balance. Dem Bundesvorsitzenden der DPtV, Dieter Best, stimme ich zu, dass rechtzeitiges Erkennen und Eingreifen Krankheitsfälle verhindern hilft, und dazu gerade auch Prävention nötig ist. Der Blick ist klar auf unsere Ressourcen gerichtet, ob nun aber von außen oder aus individueller Sicht betrachtet. Es ist wie frisches Gras – es wächst zwar nicht besser, wenn ich daran ziehe, aber wenn ich es pflege....

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Tipps für effektives Lernen

Gepostet von am Okt 8, 2013 in Blog

Unser modernes Wissensumfeld versorgt uns permanent mit neuen Informationen, manchmal gleichzeitig, verwirrend oder schlicht auch überflüssig. Umso wichtiger ist eine gezielte, den Bedürfnissen und Aufgaben angepasste Auswahl. Sollen die Informationen zudem behalten und angewandt werden, ist optimiertes Lernen das A und O. Wie geht das?  Wir können Informationen zwar auch unbewusst oder nebenbei speichern, viel wirksamer ist jedoch ein gezielter Lernprozess. Nicht hilfreich dabei ist die Trichterversion – möglichst viel reinstopfen. Genauso wenig wie stures, eintöniges Auswendig-Pauken. Besser aktiv wiedergeben ohne Scheu vor Fehlern und versuchen, wirklich zu begreifen. Wisse, was du noch nicht weißt. Systematisch und abwechslungsreich portioniert, dabei zuversichtlich und neugierig. Hier die einzelnen Tipps aus der Gedächtnisforschung: 1. Trenne Wichtiges von Unwichtigem! Mut zur Lücke, Lernstoff reduzieren. 2. Knüpfe an! Wer hat, dem wird gegeben, auch durch Wiederholen. 3. Miste aus! Pausen und handliche Portionen helfen zu sortieren. 4. Fühle Freude! Positive Gefühle mit Gelerntem verbinden ist ein guter Kitt. 5. Testen! Sich und anderen das Wissen erklären und anwenden.   Hier noch die Korrektur einiger Irrtümer übers Lernen: – Lerntypen wie der Seh- oder Hörtyp sind selten eindeutig. Besser ist, mit vielen Sinnen zu lernen. – Ältere Menschen können auch noch gut lernen. Allerdings etwas anders, mehr mit Anknüpfen an Vertrautes. – Hirnjogging wie Kreuzworträtseln und Knobeln ist nur begrenzt nützlich. Breiter regen Tätigkeiten wie Tanzen an, da auf mehreren Ebenen. – Digital macht nicht dumm. Aber schränkt in bestimmten Bereichen ein (etwa Navigieren). Andererseits nützlich, wenn sinnvoll genutzt. – Das menschliche Gehirn ist kein Computer oder Schublade. Unser kogntives Netzwerk  ist sehr plastisch und veränderbar. – Lernen gelingt nicht im Schlaf. Besser ist, bewusst zu lernen und erst danach zu schlafen. Ausführliche Informationen zum „Besser Lernen“ finden Sie in der Zeitschrift Gehirn und Geist,...

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Unser Bauchgehirn

Gepostet von am Sep 24, 2013 in Blog

Unser Bauchgehirn

Redensarten sprechen davon, dass etwas „auf den Magen schlägt“ oder sich „Schmetterlinge im Bauch“ tummeln. Bauchentscheidungen verzichten auf bewusstes Abwägen der Großhirnrinde – aber werden diese Entscheidungen denn wirklich im Bauch getroffen? In gewisser Hinsicht: ja. Unser Bauch besitzt ein eigenes Nervensystem, in seiner Größe vergleichbar mit dem Großhirn eines Hundes. Der Verdauungstrakt des Menschen ist von bis zu 600 Millionen Nervenzellen durchzogen, die dafür sorgen, dass unsere Nahrung verarbeitet und entsorgt wird. Das sogenannte enterische Nervensystem (ENS) unterscheidet sich nicht wirklich vom Zentrum im Kopf, es finden sich in der Darmwand die gleichen Botenstoffe wie im Gehirn des Oberstübchens. Wir können also getrost von einem Bauchhirn sprechen, das sogar für die Hauptproduktion unseres Glückshormons Serotonin verantwortlich ist, ein wichtiger Stimmungsregulator. Das Kribbeln im Bauch ist ein freudiges körperliches Signal dafür. Über den Vagusnerv werden solche und andere emotionale Informationen ans Gehirn weitergeleitet – unsere Bauchregion ist quasi eine Nebenstelle des limbischen Systems. Das Hilfspersonal ist eine riesige Armee: 100 Billionen Bakterien kolonisieren den Darmurwald, abhängig übrigens auch von der Art unserer Ernährung: Ein bekennender Fleischesser beherbegt andere mikrobiologische Kolonien als ein Vegetarier – mit Folgen für die Gefühlsregulation. Eine Studie zeigte, dass eine Joghurt-Diät zu mehr Gelassenheit beiträgt. Vermutlich auch deshalb geht Obelix nach dem Verzehr zweier Wildschweine nicht gerade zimperlich mit römischen Legionären um. Gefühle kann unser Bauchgehirn zwar nicht direkt erzeugen, aber zumindest die Wahrnehmung unserer Umwelt färben. Sprich – ausgewogene Ernährung trägt zu seelischer Ausgewogenheit bei. Genussvoll und in Maßen. Mehr zum Thema finden Sie...

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Mit Gesundheit zum Erfolg – Salutogenese

Gepostet von am Sep 17, 2013 in Blog

Mit Gesundheit zum Erfolg – Salutogenese

Salutogenese ist das Gegenteil von Pathogenese, sprich Krankheitslehre. Der von Aaron Antonovsky geprägte Ansatz der Gesundheitsorientierung sieht vielmehr ein Kontinuum zwischen gesund und krank sowie den ganzen Körper-Seele-Menschen in seiner sozialen Umwelt. Der einzelne Mensch ist nicht entweder gesund oder krank, sondern bewegt sich auf einer Bahn. Stressoren an sich sind normal, entscheidend ist nicht die (vorübergehende) Belastung, sondern die hilfreiche Anpassung an die Herausforderungen. Das Schlüsselwort hierzu heißt Coping als eine Bewältigungsfähigkeit, die das sogenannte Kohärenzgefühl laut Antonovsky ermöglicht. Man könnte auch sagen: eine Stimmigkeit. Geprägt durch individuelle Erfahrungen, beeinflusst von Erziehung, Vorbildern aber auch negativen Einflüssen, vermittelt dieses Grundgefühl eine bestimmte Sicht auf das eigene Leben. Wenn es gut aussieht, resultiert daraus ein Wohlgefühl bestehend aus Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und Bedeutsamkeit. –       Verstehbarkeit: kognitive Sinnhaftigkeit, die Dinge sind für die Person erklärbar und vorhersehbar – die gedankliche Komponente –       Handhabbarkeit: aktive oder akzeptierende Einflussnahme auf die Umwelt mittels persönlicher Ressourcen – die emotionale Komponente –       Bedeutsamkeit: der Wert, den das eigene Engagement vermittelt, ob es sich lohnt – die sinnstiftende, motivationale Komponente Verantwortlich für das Kohärenzgefühl sind die situationsübergreifenden Widerstandsressourcen einer Person. Werden Stressoren erfolgreich bewältigt, etwa durch Problemlösung oder auch humorvoll-gelassene Distanzierung, hat dies einen gesundheitsstärkenden Effekt, wie aus der modernen Stressforschung bekannt ist. Coaching ist nachgewiesen ein wirksames Instrument, um solche Copingkompetenzen aufzubauen. In über 30 Ländern fand sich bei empirischen Untersuchungen ein positiver Zusammenhang zwischen Kohärenz und psychischer wie physischer Gesundheit. Professionelles Business-Coaching nutzt die ganzheitliche Sicht auf salutogenetische Einflüsse und liefert quasi selbst eine Widerstandsressource. Im vertrauensvollen Gespräch mit dem Coach erfährt beispielsweise eine Führungskraft, wie sie eine gesunde Balance findet zwischen eigenen Ansprüchen, Anforderungen des Marktes und Bedürfnissen der Mitarbeiter. Authentische Führung in diesem Sinne wird im Coaching hinsichtlich Möglichkeiten und Grenzen reflektiert (Faktor „Verstehbarkeit“), um ein persönliches Konzept glaubwürdig und motivierend vertreten zu können. Auch kann der Fokus auf handwerklichen Basiskompetenzen in der Gesprächsführung und Konfliktlösung gelegt werden (Faktor „Handhabbarkeit“). Auf einer „höheren“ Sinnebene schließlich wird die eigene berufliche Rolle im beruflich-privaten Spannungsfeld erörtert und werteorientiert als stimmige Identität erlebbar gemacht. Keine unwesentliche Ebene bei der Erarbeitung von nachhaltigen Karriereplänen im Business-Coaching. Auf der Ebene der drei genannten Komponenten kann das jeweilige Klientenanliegen also strukturiert werden durch individuelle Reflexionshilfen, Erweiterung von Handlungsoptionen und Werte- bzw. Sinnklärung. Eine vorübergehende Coachinghilfe kann so zu einer generalisierten, künftigen Widerstandsressource in unterschiedlichen „Work-„/Arbeitsfeldern wie auch privaten „Life“-Bereichen werden. Gerade im beruflichen, komplexen Umfeld eines modernen Unternehmens mangelt es dem Einzelnen nicht selten an dieser Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und Sinnhaftigkeit, wenn auch nicht immer und zu gleichen Anteilen. Die Gewichte auf diesen Ebenen können unterschiedlich sein, bisweilen fehlt es mehr an der Vorhersehbarkeit globalisierter Entgrenzungen (Beispiel internationale Zulieferprobleme), manchmal mehr an der Einflussnahmekapazität (z.B. kooperativer Delegationsstil im Konflikt mit der Notwendigkeit anzuordnen). Oder drittens an grundsätzlichen Fragen der Sinnhaftigkeit von Entscheidungen als Führungs-„Rädchen“. Hier setzt im ganzheitlichen Sinne das salutogenetische Konzept an, um mit entsprechenden fundierten Coaching-Methoden erfolgreiche und gleichzeitig gesundheitsförderliche Bedingungen aufzubauen....

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In der Ruhe liegt die Kraft

Gepostet von am Sep 9, 2013 in Blog

In der Ruhe liegt die Kraft

Energie und Entspannung sind zwei Pole einer Dimension: Selbstwirksamkeit. Leistungsorientierte Menschen suchen bewusst Herausforderungen, motivieren sich durch Aufgaben und (vorweggenommene) Erfolge. Ehrgeiz beflügelt, da er die sogenannte Selbstwirksamkeit anregt,  den Glauben an die eigene Kraft etwas zu bewirken. So dreht sich eine positive Spirale, die mit subjektiver Kontrolle, Gestaltungswillen und realen Erfolgen verknüpft ist, die wiederum den eigenen Wirksamkeitsglauben stärken. Diese Zuversicht, schwierige oder gar unmöglich erscheinende Situationen zu bewältigen, ist seit Menschengedenken ein faszinierendes Phänomen. Wenngleich so mancher Machbarkeitsglaube bedenkliche Risiken erzeugt (Beispiel Atomtechnik), ist gerade in der Arbeitswelt kein Entwicklungsprojekt ohne Selbstwirksamkeit des Einzelnen oder des Teams möglich (der Begriff  wurde in den siebziger Jahren vom Sozialpsychologen Albert Bandura geprägt). Nicht nur Entdecker und Erfinder kennen diese Zuversicht, fähig zu sein – ein geistiger Treibstoff, der über Hürden und Hindernisse hinweghilft.  Arbeitsfreude und Ausdauer im alltäglichen Leistungsgetriebe sind ein Ergebnis von Zielbewusstsein und Möglichkeitsdenken. Dieser Mechanismus hat natürlich Grenzen – von außen gesetzte wie etwa durch Vorgaben von Vorgesetzten, Projektblockaden, kollegiale Konfliktherde oder generelle Faktoren wie die Unternehmens- und Marktlage. Dann gibt es da aber auch interne, persönliche Konflikte, die – durchaus mit einem gewissen Sinn – eigenes Vorwärtsstreben behindern. Der „innere Zensor“ hemmt narzistische Ich-Inflation á la Armstrong. Da spricht etwa kritisches Zögern gegen hastige Umsetzungspläne, Belastungsmarker hadern mit ungestümem Tatendrang, selbstkritische Gedanken hinterfragen Ego-Trips. Wie sind solche scheinbaren Widersprüche am besten zu nutzen? Mit authentischer, gelassener Selbstwirksamkeit. Mut mit Innehalten ist ganzheitlich und gleicht konfligierende Faktoren so aus, dass sie sich nicht gegenseitig im Weg stehen. Wie Teammitglieder, die ihre unterschiedlichen Stärken integrieren: Dem Kreativkopf hilft der Prüfschädel und beide handeln mit dem Planer eine realisierbare Lösung aus. Auf der individuellen Ebene heißt das, bewusste Ziele und Handlungsabsichten mit eigenen Fertigkeiten und auch mehr oder minder bewussten Bedürfnissen abzustimmen. Zum Beispiel wird dann der mit Lebensveränderungen verbundene Karrierewunsch auf das eigene Sicherheitsbedürfnis hin geprüft. Ratio, Gefühl und Möglichkeiten sitzen sozusagen am runden Tisch und finden einen einvernehmlichen Weg, der natürlich auch etwas kostet (im obigen Beispiel die Notwendigkeit die familiäre Belastung durch Ortspendeln.) Das Endergebnis sollte stimmig sein und ein insgesamt „gutes Gefühl“ erzeugen. Klar ist zur Überwindung von Hürden mehr oder weniger Mühe und Selbstdisziplin nötig. Training und Talente braucht es gerade beim Erlernen neuer Verhaltensmuster – und bisweilen Glück, man denke an den Tellerwäscher-Millionär (der seine Fähigkeiten zu nutzen versteht). Wenn aber das Gefühl für das eigene Können fehlt, nützen die besten Talente nichts. „Wenn es einen Glauben gibt, der Berge versetzen kann“, so die österreichische Erzählerin Marie von Ebner-Eschenbach, „so ist es der Glaube an die eigene Kraft“. Und diese resultiert aus persönlichen Quellen wie Selbstfürsorge, gesundem Ehrgeiz, Selbstsicherheit und Kommunikationsstärke. Was fördert nun eigenes Erfolgs- und Effizienzdenken? Was gibt die Kraft und den Willen zur Bewältigung von gegenwärtigen und Zukunftsaufgaben? Was ist die Quelle des „Treibstoffes“, der berufliche und private Aufgaben meistern lässt? Den Schlüssel hierzu liefern die eigenen Ressourcen. Allgemein...

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Die Kunst der Kommunikation

Gepostet von am Jul 4, 2013 in Blog

Die Kunst der Kommunikation

Berufliche Gespräche leiten Welche Führungskraft war nicht schon einmal damit konfrontiert? Gut vorbereitet führt sie durch ein Meeting – sie versucht es zumindest, denn die Diskussion dreht sich im Kreis, Argumente werden herumgeschleudert, geht es überhaupt um die Sache? Dann auch das noch, ein Kollege greift plötzlich mit ausfallenden Worten an: „Was soll das Ganze … Sie haben doch keine Ahnung … und überhaupt … “.  Keine Besprechung kommt ohne mehr oder minder schwierige Kommunikationsmomente aus, seien es Missverständnisse, Erwartungsdifferenzen, kleine oder größere (technische) Störungen, verdeckte oder gar offene Konflikte unter den Teilnehmern. Menschen haben individuelle Bedürfnisse, Neigungen und Ansichten – in der Gruppendynamik treffen sie aufeinander und reiben sich bisweilen ganz schön aneinander. Aufgabe einer jeden Führungskraft ist es, kommunikative Besonderheiten zu erkennen und diese so zu modulieren, dass eine störungsarme Team- und Arbeitsdynamik möglich wird. Dabei geht es gerade auch bei Konflikten in Arbeitsgruppen oft weniger um Sachdifferenzen denn um die berüchtigte Beziehungsebene, das „Wie“ des (guten) Tons. Der Zielort ist das eine, die Strecke dorthin mit so manchen Überraschungen das andere. Wie bei einer Schifffahrt – Kurs halten, Wetter und Wind angepasst, auf Gegenverkehr achten und Untiefen rechtzeitig erkennen. Verantwortlich sind Steuermann und Besatzung gleichermaßen – ersterer vor allem für den Prozess, alle für die Inhalte. Aber wie fährt das Kommunikationsboot am besten? Basis einer guten Gesprächsführung sind Kenntnisse über die verschiedenen Kommunikationsebenen, Konfliktursachen sowie geeignete Interventionsstrategien wie etwa Metakommunikation oder konstruktives Feedback. Auch der richtige Umgang mit festgefahrenen Diskussionen und angriffslustigen Killerphrasen will geübt sein. Entscheidend ist ein sensibles, unvoreingenommenes Einschätzen der beteiligten Charaktere mit ihren Besonderheiten und individuellen Angriffsflächen. Kommunikation in Arbeitsgruppen ist zweckdienlich. Gelungenes Lernen und Arbeiten zeichnet sich dadurch aus, dass offene Fragen themen- und zielspezifisch geklärt werden und gemeinsame Aufgabenziele zu einem hohen Nutzen hinsichtlich des Arbeitserfolgs führen. Umso wichtiger dabei ist eine Atmosphäre der Anerkennung von Leistung und Person sowie eine angemessene Autonomie persönlichen Potenzials. Das ist kein verzichtbarer Soft-Luxus; wer glaubt, sich nur auf Hard Facts konzentrieren zu müssen, steuert das Schiff wie ein sturer Kapitän, der sich am Steuer festkrallt – ebenso wenig hilfreich wie ein ständiger Kurswechsel. Eine souveräne, respektvolle und transparente Kommunikationsführung ist Bedingung und gleichzeitig Medium, mit dem in einer Gesprächsgruppe, ob nun Arbeitsbesprechung oder Mitarbeitergespräch, optimale Ergebnisse möglich sind. Was aber macht nun konkret gelungene Kommunikation aus? Grundlage der konstruktiven Gesprächsführung ist das Berücksichtigen und Unterscheiden der Kommunikationsebenen Sache, Beziehung, Appell und Selbstkundgabe. In jedem Gespräch tauschen wir inhaltliche Botschaften aus, vermitteln gute oder schlechte „Chemie“, zeigen direkt oder indirekt Erwartungen und offenbaren Ansichten. Auch in fachlichen Runden kommunizieren „eigenartige“ Menschen mit Zu- und Abneigungen (und sie kommunizieren immer, auch wenn sie es nicht beabsichtigen oder zeigen wollen, dann eben indirekt etwa durch Schweigen oder Augen verdrehen). Schauen Sie beispielsweise mal in die Augen, wenn Ihr Gegenüber lächelt – lächeln die Augen mit? Spannend wird es, wenn die Gruppendynamik Feuer fängt oder die Diskussion an die Wand fährt, etwa wenn...

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