Integrative Methoden

Ansatz:

Es geht in Positiver Kognitiver Verhaltenstherapie (PKVT)  nicht nur darum, Leidensdruck zu mindern, sondern funktionale Denk-, Erlebens- und Handlungsmuster der Unbeschwertheit zu entwickeln. Mittels flexibler Sichtweisen und der Bereitschaft für neue Wege können Blockaden gelöst und hilfreiche Perspektiven im Denken und Handeln gebildet werden. Das läuft nicht rein verstandesmäßig ab: Immer sollte auch die Bedürfnislage beachtet werden – Persönliche Erfahrungen, Werte und Wünsche, Intuition und Kreativität. Der Mensch ist ein ganzheitliche Organismus in seinem sozialen und physischen Umfeld (biopsychosozialer Ansatz). Im Idealfall und als übergeordnetes Ziel von Problembewältigung und persönlicher Weiterentwicklung entsteht eine Authentizität zwischen Kopf und Bauch, eine Stimmigkeit von Innen- und Außenwelt durch (relativ) unabhängige und aktive Ich-Steuerung.

Strategien:

Grundstrategien der Kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) sind: Selbstbeobachtung, Selbstbewertung und Selbstverstärkung (mittels Tagebuch und Hausaufgaben), Kognitives Probehandeln, Überprüfen automatischer Gedanken, Exposition und Modeling/Verhaltenstraining – immer auf Basis der lösungsorientierten Gesamtstrategie.

Abhängig von der Problematik kommen individuelle verhaltens- und erlebnisnahe Strategien zum Einsatz: Bei Depressionen etwa werden vorrangig aktivierende Methoden angewendet, bei akuten Belastungskrisen krisenorientierte, bei Dauerbelastungen supportive, bei Ängsten konfrontative, bei Zwängen ritualverhindernde, bei Konflikten klärende, bei psychovegetativen Symptomen umdeutende und erlebnisaktivierende Strategien.

 

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Entspannungstraining mit Biofeedback

 

Techniken:

Je nach Bedarf wende ich im Rahmen der integrativen Verhaltenstherapie neben klassischen Methoden (gedankliche Disputation, Erwartungsprüfung, Verhaltensübungen) auch Entspannungs-, Hypnose-, NLP- sowie humorvoll-provokative bzw. paradoxe Techniken an.  Dazu bedarfsorientiert kognitive und imaginative Verfahren zu Selbstwertregulierung und Selbstachtung sowie Well-Beeing-Therapy (Selbstfürsorge), Motivierende Gesprächsführung und Akzeptanz-/Commitment-Therapie (wertbezogenes Handeln). Eine die Selbstwirksamkeit stärkende Methode ist Mentales Training mit bewältigungs- und ressourcenorientierten Imaginationsübungen (Aktivierung innerer kreativer Bilder, Selbstinstruktionen, Probehandeln in der Vorstellung). Übungen zu Akzeptanz und Achtsamkeit haben einen besonderen Stellenwert nicht nur bei Stress- und psychovegetativen Erkrankungen, um nicht-wertendes, sinnesspezifisches Wahrnehmen und eine gelassene Haltung zu entwickeln. Bio- und Videofeedback runden das erlebnisnahe verhaltenstherapeutische Repertoire ab (BFB dient der Stresssymptomregulierung über Rückmeldung körperlicher Parameter; im VFB oder Rollenspiel werden Verhaltensmerkmale simuliert und trainiert). Natürlich werden in der Praxis Pscherer auch die klassischen Expositionstrainings (v.a. bei Phobien und Zwängen) in-vivo (Realität) und in-sensu (Vorstellung) angeboten. Optionale, nach Antrag in der Regel von der Krankenkasse übernommene Zusatzangebote sind app-basierte, virtuelle Methoden z.B. bei phobischen, Stimmungs- und Schlafstörungen (Anleitung im Rahmen der Therapiestunde bzw. als begleitete Selbstanwendung). App-Empfehlungen (wissenschaftlich geprüfte Anwendungen) sind etwa bei Angst-/Depressions- und Schlafstörungen: InvirtoDeprexissomnio (über Rezept von Krankenkasse erstattungsfähig); bei leichten Depressionen/Ängsten als interaktive, präventive Hilfe zur Selbsthilfe (kostenfrei): Moodgym. Eine Liste erstattungsfähiger digitaler Gesundheitsanwendungen finden Sie im DIGA-Verzeichnis.

 

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Verhaltenstraining mit Videofeedback

 

„Gelassenheit ist eine anmutige Form des Selbstbewusstseins.“ (M.v. Ebner-Eschenbach)

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