Schlüssel zum Glück
In ihrem überaus lesenswerten Buch „Glücklich sein“ beschreibt die Glücksforscherin Sonja Lyubomirsky fünf Schlüssel zu lebenslangem Glück. Es liegt an Jedem selbst, sie zu nutzen.
Der erste Schlüssel: Positive Emotionen
Nicht die großen vermeintlichen Glücksfälle wie Lottogewinn, Hauskauf oder Hochzeit machen nachhaltig glücklich. Sondern es sind die alltäglichen positiven Gefühle wie Freude, Gelassenheit und Neugier, die trotz der natürlich auch vorhandenen Lebensmühen unser Glücksempfinden stärken. Das Schöne: Es werden Dominoeffekte positiver Erfahrungen und damit verbundener weiterer positiver Emotionen ausgelöst, die zugleich negative Emotionen abpuffern.
Der zweite Schlüssel: Optimales Timing
Man sollte der Gewöhnung an positive Erfahrungen widerstehen und sich aktive Glücksstrategien zur Gewohnheit machen. Timing ist alles. Strategien wie Dankbarkeit, Optimismus oder Stressbewältigung wollen gezielt und passend eingesetzt werden, eben wenn sie gebraucht werden; und gelassen werden, wenn sie sich abnützen. Am Ende der Woche ist beispielsweise ein kleines Dankesritual sinnvoll, am Wochenanfang ein zuversichtlicher Blick auf das Kommende.
Der dritte Schlüssel: Soziale Unterstützung
Von unserer sozialen Umgebung ist einiges geboten, wenn wir es erkennen, annehmen oder auch anregen. Ob die Unterstützung bei beruflichen Plänen, der Trost im Liebeskummer oder der Freundesrat gegen blinde Flecken. Gemeinschaftliche Zugehörigkeit ist ein Wert und ein Gut, das aktiv genutzt werden kann, auch wenn nicht immer und überall zur Verfügung stehend.
Der vierte Schlüssel: Engagement
Sich motiviert einsetzen für ein persönliches Glücksprogramm ist ein zentraler Schlüssel, denn er steigert die Selbstwirksamkeit und damit die Wahrscheinlichkeit des Glückserfolges. Voraussetzung: Eigener Entschluss, Entdecken von Möglichkeiten und regelmäßigen Einsatz zeigen. Dbei sollte man neben dem Wollen auch das Können beachten und bereit sein, den Preis für die eigenen Ziele zu zahlen. Bisweilen reicht es, Prioritäten zu setzen gegen sogenannte Zeitdiebe.
Der fünfte Schlüssel: Gewohnheit
Ohne Entschlossenheit und Einsatz kein nachhaltiges und authentisches Glück. Zum Glück ist der Aufwand meist nur anfangs groß, mit der Zeit gehen neue Verhaltensweisen und Glückspraktiken leichter von der Hand. Gute Angewohnheiten helfen, denn sie verringern Entscheidungsenergie – „Soll ich aufstehen oder lieber liegenbleiben?“ wird dann irrelevant, da die manchmal einfach erforderlichen, manchmal einfach nur angenehmen Aktivitäten automatisiert werden. Und mal einfach auf etwas verzichten, kann auch eine hilfreiche Entscheidung sein.
… Und was ist mit dem Lebenssinn?
Vorübergehende positive Emotionen, Glücksstrategien im Alltag und auf der anderen Seite das Streben nach dem „großen“ Lebenssinn schließen sich nicht aus. Sinn und Freude sind kein Gegensatz, wenn sie beiderseits mit Augenmaß gepflegt werden. Es darf prickeln im Leben und es darf auch mal Mühe machen in der Herausforderung. Dann gibt es glückliche Momente, Durststrecken, Erfolgserlebnisse und eben auch Lebenssinn.
Die Glücksstrategien stammen aus dem Buch „Glücklich sein. Warum Sie es in der Hand haben, zufrieden zu leben“ von Sonja Lyubormirsky (z.B. im Campus Verlag).